Gefahr bei der Lebensmittelversorgung in Deutschland und weltweit

Der Krieg in der Ukraine wird nicht ohne Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion in Deutschland und Europa bleiben. Bereits zuvor hatten steigende Energiepreise und gravierende Lieferengpässe bei Düngemitteln für Schlagzeilen gesorgt.

Am 02. März haben sich die EU-Agrarminister zu den Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine beraten. Sie sehen die Gefahr einer Störung der Lebensmittelmärkte nicht nur im Krisengebiet, sondern weltweit. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln in Deutschland ist davon abhängig, dass sowohl die Rohstoffströme als auch Importe von Lebensmitteln reibungslos funktionieren. Schließlich ist Deutschland einer der größten Importeure von Lebensmitteln weltweit. Mit einem Importwert von knapp 72 Mrd. Euro nimmt Deutschland Platz 3 der größten Lebensmittelimportländer ein. Beim Import von Fleisch ist Deutschland aktuell die größte Importnation in der EU.

Politik muss sich gezielt um den Erhalt der Lebensmittelproduktion kümmern

Um bestehende Import-Abhängigkeiten nicht weiter zu vergrößern, ist es daher unabdingbar, die Versorgung der deutschen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft mit Energie, Rohstoffen und Düngemitteln sicherzustellen. Angesichts der aktuellen Situation müssen die vorgesehenen politischen Entscheidungen für eine weitere Einschränkung der Lebensmittelproduktion in Deutschland und der EU überdacht werden. EU-Studien belegen, dass die Umsetzung des Green Deal die Menge der produzierten Lebensmittel um ca. 20 Prozent verringern und somit Engpässe und weiter steigende Preise nach sich ziehen würde. Während bisher vor allem über Hochtechnologie und Computerchips gesprochen wurde, muss sich die Politik, ausgelöst durch die aktuellen Ereignisse, nun gezielt um Erhalt und Ausbau der Lebensmittelproduktion in Deutschland kümmern.

Statistik Schweinehaltung in Deutschland


Die aktuelle Situation zeigt: Der Ausstieg oder die starke Reduktion der heimischen Produktion bergen bei zunehmenden Import von Lebensmitteln und bei Störungen im Welthandel erhebliche Versorgungsrisiken. So ist die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Standen 2016 noch 27,4 Mio. Tiere in heimischen Schweineställen, waren es 2021 nur noch 23,6 Mio. Ein Rückgang um 14 % in fünf Jahren. Dieser Trend muss gestoppt werden, indem Perspektiven für den Produktionsstandort Deutschland auf den Weg gebracht werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass die deutsche Lebensmittelwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur im Krisenfall unterstützt wird, um die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen zu können.