Anzünder: Helfen beim Anfeuern der Kohle. Es gibt viele verschiedene Arten. Man sollte ausschließlich handelsübliche Grillhilfen verwenden und auf das DIN-Zeichen 66358 achten. Spiritus ist tabu. Am besten ist es natürliche Materialien zu verwenden wie z.B. gewachste Holzspäne. Zum Entfachen des Feuers sind lange Streichhölzer am besten geeignet.

Appetit: Kann man ruhig schon mal mitbringen, stellt sich aber sicher auch von alleine ein. Nicht wundern, wenn er sich zum ordentlichen Hunger auswächst

Besteck: Schadet sicher nicht. So verbrennt man sich auch nicht die Finger und es sieht doch gleich zivilisierter aus.

Bockwürste: Dürfen leider nicht auf den Grill. Sie enthalten Pökelsalz, das bei den hohen Grill-Temperaturen mit den Eiweißbestandteilen von Wurst und Fleisch reagieren kann. Dabei können geringe Mengen an krebserregenden Nitrosaminen entstehen. Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren wie Kasseler oder Wiener Würstchen sind deshalb für den Grill generell tabu.

Branding: So wird das dunkle Muster auf dem Fleisch bezeichnet, dass an Stellen entsteht, an denen das Grillgut auf den heißen Stangen des Rosts auflag. Hier bilden sich viele Röstaromen. Um ein schönes Branding zu bekommen, eignet sich die 10-14 Uhr-Methode. Zunächst das Fleisch von beiden Seiten in Richtung 10 Uhr legen, dann beide Seiten in Richtung 14 Uhr.

Bratwurst: Sie sind der Klassiker auf dem Grill. Nirgendwo gibt es mehr Vielfalt und traditionelle Rezepturen als in Deutschland. Am besten erwärmt man sie langsam mit indirekter Hitze und gibt ihnen zum Schluss die gewünschte Bräunung direkt über der Kohle oder dem Brenner.

Brennmaterial: Nur Holzkohlebriketts oder Holzkohle verwenden. Hände weg von selbst eingesammeltem Holz, Tannenzapfen, Papier oder Karton! So kommt es garantiert zu keinen gesundheitsschädlichen Rauchentwicklungen.

Briketts: Bestehen aus gepresstem Kohlestaub. Sie brauchen etwas länger beim Anfeuern, brennen dafür aber auch deutlich länger als Holzkohle.

Direktes Grillen: Hierbei liegt das Grillgut direkt über der Hitzequelle also der Kohle oder dem Brenner beim Gasgrill.

Fleischersatz: Ok. Kann man auch auf den Grill legen, wenn man es unbedingt braucht. Kommt aber sicher nicht ans Original heran.

Getränke: Sollten eingeplant werden. Grillen macht schnell durstig.

Grill: Klassiker ist der Holzkohlegrill. Beim Kauf eines Holzkohlegrills darauf achten, dass austretende Flüssigkeiten und Fett nicht in die Glut tropfen können. Hier empfehlen sich zum Beispiel Auffangschalen oder ein seitlich verlagertes Holzkohlenbett. Möglich sind auch Gas- oder Elektrogrills. Letztere haben den Vorteil, der geringeren Rauchentwicklung und man kann sie einfach aufheizen.

Holzkohle: Ist der beliebteste Brennstoff bei Grillen. Sie entsteht durch Pyrolyse. D.h. trockenes Holz wird ohne Sauerstoffzufuhr auf 275 Grad erhitzt, es verkohlt. Wie beim Fleisch, sollte man auch der Kohle auf Herkunft und Qualität achten. Auch hier gibt es Siegel wie das DIN-Zeichen und z.B. FSC, die Sicherheit und Nachhaltigkeit bestätigen.

Die Holzkohle sollte stets durchgeglüht, also von einer weißen Ascheschicht überzogen sein. Sie hat dann die nötige Temperatur zum Grillen. Eine leckere Kruste entsteht, wenn Zucker und Eiweiße zusammen reagieren. So entsteht das leckere Aroma von gegrilltem Fleisch.

Holzspieße: Trickreich – die Spieße vorher rund eine Stunde ins Wasser legen. Dann können sie nicht verkohlen.

Hygiene: Rohes Grillgut bitte erst kurz vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen. Wer in freier Natur grillt, packt Fleisch & Co. zum Transport in eine Kühltasche. Fertig-Gegrilltes nicht wieder auf die Platte legen, auf der vorher das rohe Grillgut lag.

Kinder: Dürfen nur mit Sicherheitsabstand beim Grillen zuschauen. Jugendliche Grill-Talente sollten ein T-Shirt mit Ärmeln, lange Hosen und Grillhandschuhe anhaben, wenn sie am Grill hantieren. Und zur Einführung gibt es vorher noch schnell einen Crashkurs in Sicherheit und Grilltechnik.

Indirektes Grillen: Dabei wird das Fleisch nicht direkt über der Hitzequelle (Kohle/Gasbrenner) platziert. Am besten funktioniert das in einem Grill mit Deckel. Das Grillgut wird so langsam und schonend erwärmt. Die Methode eignet sich gut für Spare-Ribs, wo es Geduld braucht, sowie für große Fleischstücke (Pulled-Pork, Braten, Hähnchen). Und auch die leckere Gemüsebeilage grillt man am besten indirekt.

Kerntemperatur: Ist die Temperatur in der Mitte des Fleischstücks. Sie entscheidet über den Gargrad bzw. die Garstufen des Grillguts und variiert je nach Fleischsorte. Ist die Kerntemperatur zu hoch, wird das Fleisch schnell als zu trocken empfunden.

Spare Ribs mariniert

Marinade: Durch die Marinade wird das Grillfleisch besonders zart und die Gewürze können tief eindringen. Die Marinaden enthalten meist etwas Wein, Zitronensaft oder Essig sowie eine Mischung aus Gewürzen. Das Grillgut sollte mindestens für einige Stunden darin eingelegt werden.

Nachbarn: Grillen sicher auch gerne und kriegen bestimmt Appetit auf ein saftiges Stück Fleisch. Auf jeden Fall rechtzeitig informieren und am besten gleich einladen.

Rost: Vor dem Grillen, Rost und Grillschalen mit Öl einpinseln, damit das Grillgut nicht festklebt. Dazu ein hitzestabiles Öl nehmen, das nicht verbrennt.

Rückwärtsgrillen: Hierbei wird das Fleisch zuerst langsam bis in die Nähe der gewünschten Kerntemperatur erwärmt. Direkt vor dem Servieren wird es dann kurz auf den heißen Grill gelegt, sodass sich die Röstaromen und das Branding bilden.

Sicherheit: Sollte immer vorgehen. Vorsicht vor Funkenflug. Grill fern von Markise, Sonnenschirm, Gardinen etc. aufstellen. Auf Standfestigkeit achten und den Grill nie unbeaufsichtigt lassen. Für den Notfall Wasser, Sand oder Feuerlöscher bereithalten. Aufgepasst! Herausspritzendes Fett kann gefährlich werden. Deshalb immer Grillhandschuhe tragen und spezielles Grillbesteck verwenden.

Smoken: Beim Smoken wird das Fleisch sehr langsam und bei niedrigen Temperaturen im Rauch gegart. Um den Rauch im Grill zu erzeugen, wird eine Edelstahl-Box mit Holzstücken, den sogenannten Räucherchips gefüllt und mit auf Grill gelegt. Wer das in größerem Maßstab machen will, kann sich auch einen richtigen speziellen Grill, den Smoker zulegen.

Spaß & gute Laune: Ist wie mit dem Appetit – stellen sich von alleine ein.

Spiritus: Siehe auch Sicherheit. Nie zum Anzünden verwenden. Hierbei kann es leicht zu Stichflammen und damit zu Verbrennungen kommen. Dies gilt auch für andere brennbare Flüssigkeiten wie beispielsweise Benzin.

Zeitplan: Timing ist alles. Wenn Gäste kommen, rechtzeitig mit dem Anfeuern beginnen. Eine gute Glut benötigt mindestens eine halbe Stunde. Wenn die Holzkohle leicht mit Asche bedeckt ist, kann es losgehen.

Wir hoffen, diese Tipps waren hilfreich. Mehr rund ums Grillen erfahren Sie hier auf unserer Webseite, in Der Grill-Knigge für saftige Steaks und "Erstgriller“: Häufige Fragen − passende Antworten.