Ob pur, mit einem Brötchen oder in der Begleitung von Pommes-Schranke (auch als Pommes rotweiß bekannt), kaum ein anderes kulinarisches Highlight unter den Fast Food-Sternen leuchtet so hell wie die Currywurst. Auch wenn andere "Speisen To-Go" versuchen, ihr den Rang abzulaufen. Die Curryurst ist und bleibt der unbestrittene Klassiker.

Die Currywurst in Zahlen

Die Currywurst ist nicht nur einer der Fast Food-Lieblinge der Deutschen, auch unter dem Kantinenessen zählt sie zu den Favoriten. Jährlich werden hierzulande schätzungsweise 800 Millionen Currywürste verspeist. Das sind neun bis zehn Currywürste pro Kopf. Und eine Curryurst ist gar nicht so kalorienreich: 100 Gramm kommen auf ca. 270 Kcal. Pommes und Majo müssen aber noch hinzugerechnet werden. Die Currywurst ist zudem ein guter Vitamin- und Mineralstofflieferant. Vor allem bei den Vitaminen des B-Komplexes. Auch das im Currypulver enthaltene Kurkuma gilt als sehr gesund.

Soße und Wurstsorte sind entscheidend

Beim Geschmack spielt die Soße natürlich eine ganz entscheidende Rolle. Besonders, wenn sie hausgemacht ist. Das hängt zum einen von der verwendeten Currymischung ab, aber auch von Schärfegrad der Soße. Für den einen ist mild genau richtig und ein anderer macht es nicht unter 100.000 auf der Scoville-Skala. Zum Vergleich: Tabasco liegt bei 2.500 bis 5.000 und Jalapeño-Chilis erreichen bis zu 8.000 Scoville. Hier ist also Vorsicht geboten. Wer Schärfe nicht gut verträgt, sollte lieber zu einer milderen Variante greifen.

Die Wahl der Wurstsorte oder -art fällt regional unterschiedlich aus. In Berlin gibt es zwei grundlegende Varianten: mit und ohne Darm. Bei den Würsten mit Darm handelt es sich um gepökelte und leicht geräucherte feine Brühwürste aus Schweine- und teilweise Rindfleisch. Die Würste ohne Darm sind von weißlicher Farbe, vergleichbar den bayerischen Weißwürsten. Sie sind nicht gepökelt oder geräuchert. Im Ruhrgebiet wird für die Currywurst normalerweise Bratwurst verwendet. Diese ist nicht gepökelt und geräuchert, dafür aber kräftiger gewürzt als die Currywurst in Berlin. Neben der üblichen Currywurst finden sich im Ruhrgebiet und im Münsterland Varianten wie Jägerwurst und Paprikawurst. Manche Wurstfreunde essen Krakauer gerne als Currywurst oder bevorzugen aus kulturellen Gründen reine Rinds- oder Geflügelwürste. Die Geschmäcker sind vielfältig und ob sie letzten Endes in Berlin am besten schmeckt oder in Bochum – besungen von Deutschlands größtem Pop-Poeten, Herbert Grönemeyer – darüber lässt sich trefflich philosophieren. Am besten bei einer leckeren Currywurst!

Kurze Geschichte der Currywurst

Entstanden soll die Currywurst in Berlin sein, nach dem Zweiten Weltkrieg. Zumindest lautet so die geläufigste Version ihrer Herkunftsgeschichte. Dort betrieb Herta Heuwer seit Sommer 1949 einen Imbissstand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße im Ortsteil Charlottenburg. Am 4. September 1949 hat sie nach eigener Aussage die „typische Currywurstsoße“ erfunden und zur gebratenen Wurst serviert. Diese bestand aus Ketchup, Currypulver und Worcestershiresoße. Später trug ihr Imbiss Aufschriften wie: 1. Currywurst-Braterei der Welt und Eine von uns erdachte Berliner Spezialität. Im Jahr 1959 ließ Heuwer die Wort-Bild-Marke Chillup für ihre Soße eintragen als Wortspiel aus Chili und Ketchup und ließ sich ihre Soßenkreation in der Folge patentrechtlich schützen. Heuwer bestand zeitlebens darauf, weder vorproduziertes Ketchup noch eine fertige Würzmischung verwendet zu haben, sondern die Soße mit Tomatenmark angerührt und sorgfältig mit Gewürzen abgeschmeckt zu haben. Das 2009 in Berlin eröffnete und bis Dezember 2018 bestehende Deutsche Currywurst Museum folgte dieser Sichtweise (Quelle: Wikipedia.de).