Der Mensch kann ein sehr breites Spektrum an Nahrungsmitteln verwerten. Das verschaffte ihm einen deutlichen evolutiven Vorteil. Tierisches Protein war für unsere Vorfahren dabei stets von lebenswichtiger Bedeutung. Von seinem Nährwertgehalt ist Fleisch schließlich geradezu unschlagbar. Neben dem essentiellen Protein für Muskeln und Stoffwechsel liefert es Kalzium für die Knochen, Eisen für die Blutbildung, Vitamin B12 für die Nerven und wichtige Spurenelemente für das Immunsystem wie Zink und Selen. Weitere Informationen über den Nährwertgehalt hier.
Fleisch macht zudem lange satt, ohne den Insulinspiegel anzuheben. Das ist heute für Diabetiker besonders wichtig und für Menschen, die ihr Gewicht reduzieren wollen. Kohlenhydrate, die vor allem in Teigwaren und Süßem enthalten sind, liefern zwar schnell verfügbare Energie, lassen jedoch den Insulinspiegel hochschnellen. Fällt dieser wieder ab, entsteht Heißhunger und man isst unwillkürlich öfter und mehr.
Ernährungstrends folgen oft Weltanschauungen
Für die meisten Menschen bildet eine ausgewogene und ausbalancierte Mischkost die Grundlage ihrer Ernährung. Es stehen sowohl tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte auf dem Speiseplan als auch pflanzliche wie Gemüse, Salat, Obst und Nüsse. Die wenigsten Menschen kämen auf die Idee, sich aus diesem reichhaltigen Angebot selektiv wenige Nahrungsmittel herauszupicken und alle anderen gleichsam auf eine "schwarze Liste" zu befördern. Wenn das doch geschieht, dann vielfach nicht gesundheitlich motiviert, sondern weil es einer bestimmten Weltanschauung folgt.
Noch vor wenigen Jahrzehnten galt eine fleischlose Ernährungsweise als überhaupt nicht empfehlenswert. Inzwischen gibt es Pescetarier, Menschen, die Fisch aber kein Fleisch essen, Flexitarier, die ihren Fleischkonsum unterschiedlich stark einschränken, Vegetarier, die nichts essen, wofür ein Tier sterben musste und Veganer, die grundsätzlich alles vom Tier ablehnen – im Extremfall selbst Honig. Gerade hier zeigt sich, dass dies nicht der Gesundheit zuliebe passiert. Diese Veganer verzichten auf Honig, weil die Bienen, die ihn produzieren, vom Menschen gehalten und nach ihrer Anschauung ausgebeutet werden. Dass die Imker mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Bestäubung von Obstbäumen leisten wird ausgeblendet, obwohl dieses Obst auf dem Speiseplan der Veganer steht.
Gesundheit wird vorgeschoben
Die Vorstellung, dass für die eigene Ernährung Tiere getötet werden, finden einige Mensch schwer erträglich und verzichten aus diesem Grund auf Fleisch. Das darf selbstverständlich jeder Mensch frei entscheiden. Häufig wird hierbei zusätzlich der Gesundheitsaspekt zur Begründung herangezogen. Der wissenschaftliche Beleg, dass eine fleischlose Ernährungsform überprüfbare gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, steht bis heute jedoch aus. So gelangt eine Studie von Anfang 2022 sogar zum Ergebnis, dass ein moderater Fleischkonsum weltweit die Lebenserwartung steigert. Weitere Informationen über die Studie hier.
Soziale Aspekte spielen eine Rolle
Neben einer Ernährungsweise, die stark weltanschaulich geprägt sein kann, sind häufig soziale, ethnische und kulturelle Motive bei der Auswahl der Nahrungsmittel entscheidend. Manche Bevölkerungsgruppen lehnen gewisse Speisen aus religiösen Gründen ab, für andere sind bestimmte Lebensmittel und Zubereitungen geradezu identitätsstiftend. So brachten viele Gastarbeiter, wie diese Menschen bezeichnet wurden, die in den 1960er/70er-Jahren zu uns kamen, ihre Heimatküche mit. Viele dieser Gerichte sind heute Teil der gastronomischen Allgemeinkultur und werden gerne gegessen, beispielsweise Gyros und Döner.
Essen hatte schon immer einen hohen sozialen Faktor und drückt für viele Menschen Zugehörigkeit oder auch Individualität aus. In manchen Fällen kann die übermäßige Beschäftigung, mit dem was man essen sollte oder nicht, psychisch aber so viel Raum einnehmen, dass daraus eine Essstörung resultieren kann. Eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise kann in manchen Fällen als Alibi dienen, um zu verbergen, dass in Wahrheit die eigene Kalorienaufnahme immer weiter gedrosselt wird. Das ist auch den Befürwortern dieser Lebensweise durchaus bewusst. Weitere Informationen zum diesem Thema hier.
Fazit:
An dem Spruch, „Du bist, was du isst“, ist viel Wahres dran. Die gesundheitliche Seite muss jedoch um die weltanschauliche, psychologische, soziale und kulturelle erweitert werden. Eine klare Definition, was die wirklich richtige Ernährung wäre, ist in einem derart vielschichtig-verwobenen Bereich schlichtweg unmöglich. Mit Sicherheit lässt sich nur festhalten, dass alle Extreme kritisch gesehen werden sollten. Zu viele Kalorien über einen längeren Zeitraum sind ebenso schädlich wie zu wenige. Und eine einseitige Ernährung birgt Risiken. Alles andere bleibt jedem Menschen letztlich selbst überlassen – oder ist im wahrsten Sinne des Wortes Geschmackssache.