Sinkende Treibhausgasemissionen

Nach Berechnungen des Umweltbundeamts belief sich der Anteil der Landwirtschaft an den bundesdeutschen Treibhausgasemissionen (THG) im Jahr 2021 auf 8 Prozent (Quelle: Pressemitteilung vom 15.03.2022). Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Emissionen um 2,0 Prozent verringert, was ganzen 1,2 Millionen Tonnen entspricht.[1] Mit 61 Mio. Tonnen werden die 68 Mio. Tonnen, die im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegt wurden, sogar um mehr als 10 Prozent unterschritten. Im Langzeitvergleich wird dieser Trend noch deutlicher. So beträgt der Rückgang des Jahres 2020 gegenüber 1990, dem Referenzjahr der Klimaschutzpolitik, sogar 21 Prozent. Dies entspricht 16,1 Millionen Tonnen.[2]

Emissionen nach Sektoren Grafik Webseite

Die Tierhaltung ist Vorreiter beim Klimaschutz

Die Emissionen der Landwirtschaft verringern sich seit 30 Jahren stetig und dauerhaft. So ist das häufig verwendete Argument, die Rückgänge seien lediglich Folge der Schließung von DDR-Betrieben nach der Wiedervereinigung, nicht tragfähig. Mit Ihrem fortlaufenden Einsatz erfüllt die Landwirtschaft die ambitionierten Vorgaben des neuen Klimaschutzgesetzes und ist auf bestem Weg, auch das nächste Etappenziel der Emissionsverringerung auf 56 Millionen Tonnen im Jahr 2030 zu erreichen. Besonders große Klimaleistungen erbringt der Sektor „Tierhaltung und Verdauung“. Zwischen 1990 und 2020 wurde die Fleischerzeugung um 17 Prozent gesteigert. Gleichzeitig zeigen die aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts einen Emissionsrückgang um ganze 29,9 Prozent (9,6 Millionen Tonnen).[3] Der Abwärtstrend bei den Emissionen der Tierhaltung ist weiter intakt.

VDF Grafik THG Dekadenreduktion v02

Verlässliche Zahlen für eine sachliche Diskussion

Die Berechnungen des Umweltbundesamts folgen einer klaren wissenschaftlichen Methodik, die auch umfassend dokumentiert wird.[4] Dennoch werden diese Zahlen von manchen NGOs als zu gering kritisiert. Die methodischen Grundlagen der von ihnen veröffentlichten Zahlen werden allerdings nicht offengelegt.

Methan wird auf natürlichem Weg abgebaut

Hingegen gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, nach denen die amtlichen Berechnungen sogar zu hoch sind. So wird dort der natürliche Abbau von Methan aus der Landwirtschaft nicht berücksichtigt. Methan reichert sich nach einer Studie der renommierten University of California in Davis nicht dauerhaft in der Atmosphäre an, sondern ist nach 12 Jahren wieder komplett abgebaut.[5] Diesen Ansatz führt auch Prof. Dr. Friedrich Kuhlmann weiter, der in einer aktuellen Studie belegt, wie Methan über seine Oxidation zu CO2 in einem Kreislaufprozess wieder von Futtermittelpflanzen aufgenommen wird.[6] Prof. Dr. Gerhard Breitschuh geht noch einen Schritt weiter und schlägt den Kreislaufgedanken für die gesamte Berechnung der Emissionen aus der Landwirtschaft vor, was drastisch geringere Emissionswerte bedeuten würde.[7]

VDF Grafik CO2 Bindung

Eine konstruktive Diskussion der Faktenlage sollte auch solche Gedankengänge einbeziehen, um zu realistischen Zahlen und daraus abgeleiteten Maßnahmen zu gelangen.