Methan ist ein Treibhausgas, das sich auf das Klima auswirkt, weil es in der Atmosphäre Strahlung aufnimmt und die Luft erwärmt. Es wird unter anderem beim Verdauungsvorgang von Rindern produziert und entsteht im Pansen, wenn dort Gras zersetzt wird. Die Rinder stoßen das Methan aus und geben es in die Atmosphäre ab. Bei einer gleichbleibenden Herdengröße hat es jedoch keinen wachsenden negativen Effekt auf das Klima, weil es über einen Zeitraum von neun bis zwölf Jahren in CO2 umgewandelt wird. Dieses CO2 Nutzen Pflanzen und Gräser, um im Rahmen der Photosynthese Kohlenhydrate daraus zu produzieren. Diese nehmen Kühe und Rinder dann in Form von Gras oder anderem Pflanzenfutter wieder auf, sodass das ausgestoßene Methan sich in einem permanenten und regenerativen Kreislauf befindet und seine Menge dauerhaft konstant bleibt.

Andere Nutztiere wie Schweine produzieren kein Methan, weil sie keine Wiederkäuer sind und eine andere Art der Verdauung haben.

Methan-Emissionen entstehen aber nicht nur durch Rinder, sondern auch in der Futtermittelproduktion, weil dort große Landflächen intensiv bewirtschaftet werden. Die Schlussfolgerung, dass weniger Konsum von Fleisch das Klima schützt, weil dies mit einer geringeren Anzahl Rinder und somit weniger Flächenbedarf gleichzusetzen ist, hält einer genauen Überprüfung jedoch nicht stand.

Denn die Rindfleischerzeugung geht in Deutschland in hohem Maße mit der Produktion von Milch einher. Rindfleisch ist ein Koppelprodukt der Milch. In Deutschland werden nur knapp 12 % der erwachsenen Rinder zum reinen Zweck der Fleischerzeugung gehalten. Die Mehrheit der Tiere sind Milchkühe oder es handelt sich um Doppelnutzungsrassen, aus denen sowohl Milch als auch Fleisch gewonnen werden. Der Anteil sog. Mutterkühe, die allein dem Zweck dienen, Kälber für die Fleischerzeugung zu bekommen, liegt jedoch bei unter 4 %.[2] Die größten Methan-Emittenten sind also Milchkühe.

Zwischenfazit: Die Klimabilanz von Rindern darf nicht isoliert für die Produktion von Fleisch betrachtet werden, sondern muss mit Blick auf die komplette Nutztierhaltung ermittelt werden.

Emissionen aus der Landwirtschaft sinken

Um eine Übersicht zur Entwicklung der Emissionen aus dem gesamten landwirtschaftlichen Sektor zu erhalten, werden Treibhausgase in CO2-Äquivalente umgerechnet. In der deutschen Landwirtschaft sind die CO2-Äquivalente laut Zahlen des Umweltbundesamtes von 1990 bis 2021 um ca. 23 Prozent gesunken – von 79 auf 61 Millionen Tonnen.[3],[4]

Mit Blick auf die gesamte europäische Landwirtschaft liegt der Rückgang laut Vergleichszahlen der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) sogar bei über 40 Prozent.[5]

Rückgang Treibhausgase

Generell sind die Treibhausgasemissionen aus deutscher Nutztierhaltung auch im internationalen Vergleich heute eher gering. Beispielsweise werden pro Liter Milch, der in Deutschland produziert wird, circa 1,1 Kilogramm CO2-Äquivalente freigesetzt, während der weltweite Durchschnitt mit 2,4 Kilogramm fast doppelt so hoch liegt.[6]

Verringerung der Treibhausgase durch anderes Futter

Speziell für CH4 gilt: Insgesamt stammen nur 2,4 % (=1,33 Mio. Tonnen) der weltweiten Methan-Emissionen (55 Mio. Tonnen) aus der Viehhaltung.[7] Die Landwirtschaft unternimmt dennoch seit Jahren viele Anstrengungen, um den Methanausstoß der Nutztiere zu reduzieren. So wurde die Effizienz der Tierproduktion in den letzten Jahrzehnten gesteigert und die Belastung für das Klima somit deutlich reduziert. Denn die Tierbestände steigen nicht proportional zur Weltbevölkerung. Heute werden im Verhältnis mehr Menschen durch deutlich weniger Tiere ernährt. Der prozentuale Gesamtanteil des Methans, das durch Tierhaltung in die Atmosphäre gelangt, bleibt dadurch weitestgehend konstant.

Die Gründe: Verbesserte Zucht, konsequente Förderung der Tiergesundheit und vor allem Anpassungen in der Ernährung der Tiere. Indem Tierhalter den Rindern leichter verdauliches Futter anbieten, können sie beeinflussen, wie lange die Nahrung im Pansen fermentiert wird. Dies hat einen Einfluss auf die Menge an Methan, die dadurch gebildet wird. Kühe stoßen bis zu einem Drittel weniger Treibhausgas aus, wenn sie zusätzlich zu Gras und Heu auch mit stärkereichen Futtermitteln versorgt werden.