Methan: Ein wichtiger Faktor in der Klimadebatte
Methan trägt zur globalen Erwärmung bei und macht etwa 4% der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Es wird als zweitgrößter Verursacher nach CO2 für die Erderwärmung angesehen.
Hierbei ist zu beachten, dass die Bewertung von Methan als Treibhausgas komplexer ist als die von CO2, wie eine kürzlich veröffentlichte Betrachtung der Animal Task Force (ATF) zeigt. Danach sind etwa 41% der weltweiten Methanemissionen natürlichen Ursprungs, während 59% durch menschliche Aktivitäten verursacht werden. Die Landwirtschaft, vor allem die Viehzucht, ist für ca. 40% von Menschen verursachten Methanemissionen verantwortlich. Der Anteil der Europäischen Union an den weltweiten von Menschen verursachten Methanemissionen liegt bei etwa 5 Prozent.
Methan und Tierhaltung
Wiederkäuer wie Rinder, produzieren Methan, gleichzeitig tragen sie aber auch dazu bei CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Dies geschieht durch die Bindung von Kohlenstoff im Boden unter Grünland und auch durch den Futteraufwuchs. So entsteht ein biogener Kreislauf. Zudem hat Methan nur eine vergleichsweise kurze Lebensdauer. Während Methan nach etwa 10 Jahren in der Atmosphäre zerfällt, bleibt CO2 über einen sehr langen Zeitraum erhalten und trägt über Generationen hinweg zur Erderwärmung bei.
Daher ist es wichtig, Methan und CO2 differenziert zu betrachten und unterschiedliche Reduktionsstrategien zu verfolgen. Dazu stellt die ATF heraus, dass der 6. Bericht des Weltklimarats eindeutig klarstellt, dass die CO2-Emissionen auf Netto-Null reduziert werden müssen, um die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zu begrenzen. Im Gegensatz dazu wird nicht erwartet, dass auch die Methanemissionen auf Netto-Null reduziert werden müssen.
Auch die Methan-Strategie der EU hebt hervor, dass die Reduzierung von Methanemissionen aus dem Energiesektor Vorrang hat, um die Abhängigkeit von fossilien Brennstoffen zu verringern. Auch soll die Menge an biologisch abbaubaren Abfällen, die auf Deponien gelangen, minimiert werden, da bei den Abbauprozessen Methan entsteht.
Methanemissionen aus der Landwirtschaft
Methanemissionen aus der Landwirtschaft sollen weiter reduziert werden. Das ist richtig, auch wenn diese einen natürlichen Kreislauf bilden. Dabei darf jedoch die Nahrungsmittelproduktion nicht gefährdet werden. Einige Prozesse, die Methanemissionen bei Nutztieren hervorrufen, sind jedoch natürlichen Prozessen geschuldet, die für die Nahrungsmittelproduktion unverzichtbar sind. Es muss also eine nachhaltige Balance zwischen Methanreduzierung und Nahrungsversorgung gefunden werden. Forschung und Innovation sind der Schlüssel, um Lösung zu entwickeln, die sowohl die Umwelt als auch die Lebensmittelproduktion positiv beeinflussen. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass Nutztiere nicht nur Nahrung bereitstellt, sondern auch bedeutende Ökosystemdienstleistungen erbringen.