Die Studie mit dem aussagekräftigen Titel: „Leitlinien zur Beschränkung des Verzehrs von rotem Fleisch auf unter 350 g/Woche aufgrund des Darmkrebsrisikos entsprechen nicht den medizinischen Erkenntnissen“ [1] wurde Mitte Februar 2024 veröffentlicht. Ein Team von renommierten Wissenschaftlern hat die sogenannten „Nordischen Ernährungsempfehlungen (NNR2023)“ aus dem Jahr 2023 unter die Lupe genommen. Diese empfehlen den Fleischverzehr unter 350 Gramm pro Woche zu reduzieren und zwar mit der Begründung, dass der Konsum von unverarbeitetem rotem Fleisch mit Darmkrebs assoziiert sein sollte.

Verursacht Fleischkonsum wirklich Darmkrebs?

„Die von NNR2023 zitierten Quellen stützen nicht die These, dass der auf unter 350 Gramm reduzierte Verzehr vom roten Fleisch pro Woche Darmkrebs-Risiko senken soll“, so das Fazit der Studie. Mehr noch: Die Konsumempfehlungen von NNR2023 haben offenbar Studien ausgelassen, die den Zusammenhang zwischen dem Fleischkonsum und dem Darmkrebs nicht stützen.

Auch an der Methodik wird deutliche Kritik geübt: „Die Studie zeigt, dass diese Empfehlung eher auf Modellannahmen als auf empirische Belege zurückzuführen ist“, heißt es in den Schlussfolgerungen der Wissenschaftler.

Auch andere „Richtlinien“ in der Kritik

Dass Wissenschaftler bereits in der Vergangenheit solche Empfehlungen – basierend auf „Anti-Fleisch-Studien“ – kritisiert und bisweilen deren Haltlosigkeit bzw. Unglaubwürdigkeit belegt haben, ist nichts Neues. Dazu kann man – unter anderem – im Artikel „Ernährung und Klima: Fleischfrei gesund und klimafreundlich essen – die Evidenz fehlt“ im Deutschen Ärzteblatt mehrere Beispiele nachlesen.

[1] Guidelines to restrict consumption of red meat to under 350g/week based on colorectal cancer risk are not consistent with health evidence
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0899900724000455