Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat kürzlich die jüngste Eurobarometer-Umfrage veröffentlicht, die Wahrnehmungen und Einstellungen der Europäer zur Lebensmittelsicherheit sowie den Faktoren, die ihre Lebensmittelkäufe beeinflussen, widerspiegelt. Die Befragung wurde im Frühjahr 2022 (März-April) durchgeführt.

Von den knapp 27.000 Bürgerinnen und Bürgern der EU-Länder, die an der Studie teilnahmen, gaben 54 % an, dass die Kosten der wichtigste Faktor bei der Auswahl von Lebensmitteln sind. An zweiter Stelle steht der Geschmack (51 %), gefolgt von Lebensmittelsicherheit und Herkunft (beide 46 %) sowie dem Nährstoffgehalt (41 %). Die Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima (16 %) sowie Ethik und Überzeugungen (15 %) stehen an letzter Stelle.

Im Vergleich zur Umfrage von 2019 haben Preis und Geschmack stärker an Bedeutung gewonnen - im Durchschnitt der EU um 3 bzw. 2 Prozentpunkte. Der Lebensmittelsicherheit wurde dagegen z.B. eine geringere Bedeutung beigemessen. Offensichtlich ändern sich Wahrnehmungen und Erfahrungen im Laufe der Zeit und passen sich dem jeweiligen Kontext an.

EUROBAROMETER

Regionalität und Preis vor "Ethik" und Umweltschutz

Für die Befragten aus Deutschland stand die geographische Herkunft ihrer Lebensmittel an erster Stelle, der Faktoren, die Lebensmitteleinkäufe beeinflussen (53 % / -9 Prozentpunkte zur vorherigen Befragung). Danach folgen gleichauf mit 48 % Kosten und Geschmack, die um 10 bzw. 4 Prozentpunkte zugelegt haben. Nährwert und Lebensmittelsicherheit waren jeweils für 39 % der Befragten wichtige Kriterien. Ethik (23 %/ -12 Prozentpunkte) und Umweltschutz (22 %) folgen danach.

Lebenshaltungskosten beeinflussen die Lebensmittelauswahl

Die Eurobarometer-Umfrage der EFSA zeigt die Prioritäten der Verbraucher für das Jahr 2022 klar auf. Der Geschäftsführende Direktor der EFSA, Bernhard Url, dazu: "Seit unserer letzten Umfrage im Jahr 2019 ist viel passiert, nicht zuletzt eine globale Pandemie und der Ausbruch eines Krieges in Europa. Solche Ereignisse haben dramatische Folgen, und es überrascht nicht, dass wir feststellen, dass der Anstieg der Lebenshaltungskosten für viele Europäer ihre Lebensmittelauswahl stärker beeinflusst als zuvor."