Das von der EU finanzierte Projekt wurde auf der Abschlusskonferenz von Green Deal Leather am 16. Mai in Brüssel vorgestellt und widerlegt viele Mythen und falsche Vorstellungen über Leder sowie seine ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Eine Studie, die mehrere Aspekte der europäischen Lederherstellung untersucht hatte, um den CO2-Fußabdruck [1] vom Rindsleder „made in EU“ zu ermitteln, weist unter anderem darauf hin, dass die europäischen Gerbereien viele Innovationen nutzen, um den Einsatz von Chemikalien, sowie Wasser- und Energieverbrauch zu reduzieren. Das macht die Branche in der EU umweltfreundlich und effizient im internationalen Vergleich.
Natürliches Leder vs. Kunstleder: Was ist nachhaltiger?
Zur Lederherstellung werden Tierhäute und -felle verwendet, die im Durchschnitt ca. 1 % des wirtschaftlichen Wertes eines Tieres ausmachen. Damit ist Leder praktisch ein Nebenprodukt der Schlachtung, stellt jedoch ein nachhaltiges und vielseitig verwendbares natürliches Material dar, das den künstlichen Alternativen weit überlegen ist. Das bestätigt nun explizit eine weitere Studie [2] des FILK Freiberg Instituts gGmbH, die zeigt, dass "Kunstleder" bzw. "veganes" Leder nicht mit den technischen Eigenschaften von echtem Leder mithalten können.
Auch im Bereich Nachhaltigkeit hat echtes Leder klare Vorteile. So ist zum Beispiel Leder als Naturprodukt innerhalb von 10 bis 50 Jahren auf einer normalen Mülldeponie zu 100 % biologisch abbaubar, während kunststoffbasierte Materialien wie „veganes Leder“, sich erst nach über 500 Jahren zersetzen.
Arbeitsplätze, Wohlstand, Arbeitsschutz
Die Branche fördert zudem auch das wirtschaftliche und soziale Wachstum, schafft Wohlstand und Arbeitsplätze in der EU. Mit rund 1 600 Gerbereien ist die Lederindustrie zwar einer der kleinsten Sektoren der europäischen Wirtschaft mit ca. 33 000 Beschäftigten, doch die Europäische Union ist der weltweit größte Lieferant von Luxusleder mit einem Anteil von 30 % (fast 8 Mrd. Euro) des weltweiten Umsatzes der Lederindustrie.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, bei dem die Branche in Europa im internationalen Vergleich vorbildlich abschneidet, ist der Arbeitsschutz. Damit setzt die europäische Lederindustrie auch weltweit Maßstäbe: Bei der Effizienz, dem Umweltschutz und bei Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.